youthfood
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Osnabrück, den 25.Februar 2004
Seit dem 23. Februar 2004 bietet der Stadtteiltreff Haste ein besonderes Angebot für Jugendliche an.
Hier sind Jugendliche und junge Erwachsene ab 14 Jahren herzlich eingeladen, jeden Montag in der Zeit von 16-19 Uhr gemeinsam zu kochen. In der Küche des Jugendtreffs gibt Andreas Beier (stud.oec.troph.) Tipps und Hilfestellungen bei der Zubereitung der selbst kreierten Gerichte.
Neben dem Einblick in die vegetarische Küche, bietet das Angebot die Möglichkeit, mehr über das Lebens-Mittel und die Vielseitigkeit der Ernährung zu erfahren.
Beispielsweise sollten wir ein bewusstes Umgehen mit dem Gut Nahrung und der damit verbundenen Ernährung erlernen. Ein bewusstes Handeln zeigt sich in persönlichen Empfindungen oder erklären sich im globalen Kontext. So wäre es wünschenswert beispielsweise auf ökologisch angebaute und fair gehandelte Produkte zurückzugreifen, die wenig verarbeitet und deren Herstellungsprozess sowie die Verpackung ökologisch vertretbar sind. Hier geht es u.a. um sozioökonomische, ethische und ökologische Faktoren, die sich gesamtgesellschaftlich auf Erde, Mensch und Tier auswirken.
Bei Yo-Fo - Youth Food handelt es sich um ein ernährungswissenschaftliches Projekt zur nachhaltigen Verbesserung des Ernährungsverhaltens von Jugendlichen, sowie der Entwicklung eines 'Ernährungsbewusstseins`.
Prävention, besonders im Bereich der Ernährung des Menschen, wird, obwohl die negativen Auswirkungen bekannt sind, bisher von Politik und Gesellschaft zwar gross geschrieben, dennoch fehlen Projekte und Angebote. U.a. sind hier die Zunahme an ernährungsabhängigen Erkrankungen (nicht unbedingt erst im späteren Alter), und den finanziellen Schäden durch krankheitsbedingte Folgekosten zu nennen.
Während für Kinder und Erwachsene von Vereinen und öffentlichen Trägern inzwischen Veranstaltungen verschiedenster Art ausgezeichnet werden, fehlen deutschlandweit Angebote für die Zielgruppe der Jugendlichen. Ein einzigartiges Modellprojekt ("Selbst is(s)t der Mann") u.a. der Universität Lüneburg fand sehr grosses Interesse und hohe Bereitschaft der Jugendlichen. Die abschliessenden Ergebnisse waren äusserst positiv und motivierend. Das Projekt endete 2003.
Jugendliche wollen Verantwortung für sich und ihren Körper übernehmen, um dem Leben als Kind mit vorgegebenen Regeln zu entwachsen. Bestehende Ernährungsempfehlungen (z.B. der Eltern, Schule) werden als störende und übertriebene Massnahmen abgelegt. Der Begriff Gesundheit wird mit Schönheit, Attraktivität, Fitness, Körperkultur und psychosozialem Wohlbefinden beschrieben. In der Überzeugung der Jugendlichen bestehende Ernährungsverhaltensweisen müssen akzeptiert und als Ansatz für einen Verbesserungsanspruch gelten. Verbesserungsvorschläge zum Gesundheits- und Ernährungsverhaltens von Jugendlichen müssen in die jeweiligen Lebenskonzepte zu integrieren sein. D.h. u.a. eine bedürfnisorientierte Vermittlung von Informationen, um der Entwicklung von Ängsten, Trotzverhalten und Abneigung vorzubeugen. Es ist enorm wichtig die Eigenverantwortlichkeit der Jugendlichen zu stärken, in dem sie ihr eigenes Ernährungsverhalten einzuschätzen und zu bewerten erlernen.
Yo-Fo - Youth Food bietet auf Grundlage des o.g. Modellprojektes erstmalig die Möglichkeit der Teilnahme an einem Ernährungspräventionsmodell im Rahmen eines niedrigschwelligen Angebots in der offenen Jugendarbeit.
Desweiteren bietet das Projekt neben dem wöchentlichen Kochangebot, individuelle Ernährungsberatung; unterschiedliche Workshops und Veranstaltungen, Vorstellung des Projekts in Schulen und öffentlichen Einrichtungen sind geplant.
Wer also Lust hat, an einem ernährungswissenschaftlichen Projekt teilzunehmen, oder einfach nur lecker zu kochen, ist herzlich eingeladen, am Montag im Jugendtreff in Haste vorbeizuschauen.